Schubladendenken und verpasste Chancen

Menschenkenntnis

Was denken Sie, können Sie andere Menschen gut einschätzen? Wie schnell geht es, bei Ihnen? Die meisten sind in der Lage andere innerhalb von wenigen Sekunden in eine bestimmte Schublade zu stecken. Man entscheidet automatisch, ob die Person sympathisch ist oder nicht, ob sie freundlich ist, ob sie intelligent ist, ob sie lustig ist, und vieles mehr.

Je nach gewählter Schublade ist die Situation schnell erledigt und man geht getrennte Wege, oder lernt sich besser kennen und beschäftigt sich miteinander.
Warum reden wir nun von verpasster Chance? Die Trefferquote bei ungeübtem Schubladenvorgehen, liegt bei 20 % zu 80 %. Das bedeutet, dass wir 80 % der Menschen falsch einschätzen.
Haben wir vorab entschieden, die Person näher kennen zu lernen, bemerke ich meine Fehleinschätzung natürlich und kann im Nachgang die Reißleine ziehen.
Im umgekehrten Fall jedoch, werde ich in der Regel nie erfahren, dass mir gerade eine riesen Chance durch die Lappen gegangen ist, einen tollen Menschen kennen zu lernen.

Warum ist das so? Weil wir einmal geschlossenen Schubladen, selten die Möglichkeit geben, nochmal geöffnet zu werden. In den wenigsten Fällen gehe ich auf eine Person erneut zu, bei der ich wenige Minuten vorher entschieden habe, dass sie mir nicht sympathisch ist. In Konstellationen, in denen die Außenwelt einwirken kann, kommt es natürlich vor, dass ich mich ein zweites Mal mit jemandem auseinandersetzen „muss“ und dadurch meine Meinung korrigiert wird. Habe ich selbst jedoch die Wahl zu einem zweiten Treffen, ist die Antwort meist nein.
Erkennen Sie was ich damit sagen möchte? Wären wir in der Lage, die bisherige Quote von 20 % zu 80 % umzuwandeln, wäre die Wahrscheinlichkeit wertvolle Begegnungen zu erleben deutlich höher. Die gute Nachricht ist, es ist möglich.
Setzen wir uns mit dem Thema Menschenkenntnis etwas näher auseinander. In der Vergangenheit gab es viele Theorien, was alles Einfluss auf die Gemüter und Temperamente, also den Charakter des Menschen hat. Beispielsweise, die Vier-Elementen-Lehre von Empedokles aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Dabei ging man davon aus, dass Menschen von den 4 Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft geprägt sind.
Dies ist heute überarbeitet und wir teilen die Charakteristika in 4 Farben ein. Jede dieser Farben hat andere Schwerpunkte. Vertreten sind Rot, Gelb, Grün und Blau.
Übersetzt könnte man auch vom „Macher“, der „Rampensau“, dem „Teamplayer“ und dem „Zahlen-Daten-Fakten-Mensch“ sprechen. In uns vertreten ist immer von jedem etwas, die Frage nach der Mischung, der Stärke der Ausprägung, bestimmt unseren Hauptcharakter.

Das Schöne daran ist, dass alle vier Typen Eigenschaften mit sich bringen, an Hand derer man sie gut erkennen kann. Allerdings erfordert dies Übung und eine regelmäßige Wiederholung. Der Macher zum Beispiel, ist bereits an seinem Auftreten gut zu erkennen, die Körpersprache ist eher auf Abstand, dennoch mit direktem Augenkontakt. Er ist meist etwas nach vorne geneigt und nutzt gestenreiche beherrschende Bewegungen. Wohingegen der „Teamplayer“ ,die Nähe sucht und einen freundlichen Augenkontakt entgegenbringt.
Kenne ich diese Attribute, habe ich die Möglichkeit, meine Trefferquote im Schubladensortieren deutlich zu erhöhen und sogar im positiven Sinn zu nutzen. Nicht nur bei Einstellungsgesprächen, auch in der Verkaufsansprache und im Team kann ich mein erlerntes Wissen nutzen.

Kommen Sie auf mich zu und lassen Sie uns über Schubladen sprechen!