Haben, Wirken, Sein und der Herzenswunsch

Veränderung mit Struktur

Stell dir folgende Situation vor.
Es ist Freitagabend, du sitzt auf dem Sofa, nach einer langen anstrengenden Woche. Auf der Arbeit war viel los, dein letzter Termin ist nicht so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast, zwischen den Kollegen gab es Zank und zu guter Letzt musstest du noch feststellen, dass dein geplanter Urlaub nächstes Wochenende nicht wie gewünscht stattfinden kann, weil Abgabetermin ist. Dazu kam noch, dass bei deinem Auto mal wieder der TÜV fällig ist und das geplante Abendessen mit Freunden, auf das du dich schon seit zwei Wochen freust wurde kurzfristig abgesagt.
Die Situation ist zwar etwas überspitzt, aber das Grundgefühl ist fast jedem bekannt oder?
Sicherlich hast du das auch schon einmal gefühlt.

An der Stelle kommt oft der Gedanke „Ich muss etwas in meinem Leben verändern.“ Diese ständige Unzufriedenheit kann doch nicht alles sein. Das Problem ist jedoch, dass wir meistens nicht wissen, was wir verändern sollen, oder wo und wie wir anfangen sollen.
Also fangen wir an wild Stellenanzeigen zu durchforsten, ohne genau zu wissen wo die Reise denn hingehen soll. Am Ende kommt es, wie es kommen musst, es ist Montag und das Karussell beginnt sich von neuem zu drehen.

Was hat das jetzt mit den drei einfachen Wörtern, „Haben“, „Wirken“, „Sein“ zu tun?
Das möchte ich dir verraten. Die Erkenntniss etwas verändern zu wollen, kann der Beginn von etwas ganz Neuem sein.
Allerdings ist es wichtig, sich vorher ein paar Gedanken zu machen, damit die Veränderung zum Einen in die richtige Richtung geht und zum Anderen auch von Bestand ist.
Daher sollte ich strukturiert vorgehen und mir in 4 Schritten mein Ziel und die benötigten Ressourcen genau überlegen und festhalten.
1. Ich muss wissen wofür ich heute schon Dankbar bin, eine Bestandsaufnahme deines
Ist-Zustands. Was ist heute schon in deinem Leben, was gut ist? Was hast du schon alles
erreicht?
2. Ich muss wissen, wo ich hin möchte? Was ist mein Ziel?
Um das heraus zu finden, gibt es so genannte Haben-, Wirken-, Sein-Ziele.
Überlege dir ganz konkret was möchtest du in der Zukunft haben?
Das können materielle Dinge sein, wie Haus, Geld, Auto….
Es können auch emotionalle Dinge sein, wie eine Familie, mehr Freunde…
Was möchte ich in Zukunft bewirken?
Möchte ich mich im Umweltschutz engagieren, oder Häuser neu entwickeln, oder, oder,….
Wie möchte ich sein?
Wer oder was möchte ich sein? Wie will ich wahrgenommen werden? Was sollen Leute
über mich sagen, wenn ich eine Feier verlasse.
Diese drei Fragen, sollen dir, bei deiner persönlichen Zielfindung helfen.
3. Ressourcen die für den Weg dort hin benötigt werden definieren.
Diese gliedern sich in 4 Bereiche:
Wissen (Welches Wissen benötige ich, um mein Ziel zu erreichen?)
Fähigkeiten (Welche Fähigkeiten muss ich mir aneigenen, um mein Ziel zu erreichen?)
Denken (Wie denken Menschen, die das Ziel bereits erreicht haben?)
Gewohnheiten (Welche Gewohnheiten, haben Personen, die so leben, wie ich möchte?)
4. Vierter und letzter Schritt bevor es dann losgehen kann ist eine letzte Frage?
Ist das, was ich als Zielergebniss definert habe auch wirklich ein Herzenswunsch?
Diese Frage bezieht sich auf unsere inneren Werte. Wir müssen uns fragen, ob wir den
Weg zum Ziel tatsächlich geniesen können? Sind wir bereit, die vielleicht erforderlichen
Opfer auch tatsächlich zu bringen?

Wird dieser letzte Punkt bejaht, steht der Veränderung nichts mehr im Weg. Wie immer an der Stelle, kommt mein Satz „klingt einfach, ist es aber nicht“. Oft nehmen wir uns nicht die Zeit dazu, Schritt 1 bis 3 zu gehen, das führt dann dazu, dass wir irgendwann aufgeben, eine Veränderung herbei zu führen und im „alten“ Trott weiter machen.
Bis es wieder einer dieser Freitage ist, an denen die Unzufriedenheit uns zum Nachdenken annimiert. Lasst uns gemeinsam eure Herzenswünsche in Angriff nehmen und ganz konkret schauen:
„Was willst du haben?“
„Was willst du bewirken?“
„Und wie möchtest du sein?“