Situatives Führen- no Risk, no Fun


Ich durfte vor Kurzem mit tollen Kollegen einen sehr spannenden Workshop für Führungskräfteentwicklung halten.

Neben vielen Kommunikationsthemen, wie Aktivem Zuhören, den vier Seiten einer Nachricht und Gewaltfreier Kommunikation, wurde unter Anderem der situative Führungsstil vorgestellt und trainiert. Mir wurde in diesem Teil des Workshops noch einmal ganz deutlich, welche Chancen, aber auch welche Risiken, das Thema Führung mit sich bringt.
Die Nuancen, einen Mitarbeiter im falschen Lernquadrat einzuordnen, sind zum Teil winzig und doch entscheidend, welche Art der Führung gefragt ist.
Am Beispiel, wird es glaube ich deutlicher, hierfür eignet sich Fußball immer sehr gut.
Stellt euch vor, ihr habt einen Top Stürmer, der jedes Spiel abliefert. Er ist hoch motiviert und auch vom Können her, ganz weit oben.
Jetzt kommt ein neuer Trainer. Er möchte natürlich mit der Mannschaft arbeiten und sie noch besser machen. Er legt natürlich auch eine hohe Priorität in der Zusammenarbeit mit dem Top Stürmer.
Was macht der Trainer?
Er versucht dem Spieler zu sagen, wie er zukünftig spielen soll, damit noch mehr Tore erzielt werden, er engt ihn in seiner Spielweise, durch strikte Vorgaben ein. Funktioniert das? NEIN.

Warum?
Der Spieler fühlt sich eingeschränkt, er fängt auch an, seine bisherige Leistung zu hinterfragen. Warum soll er etwas an seiner Spielart ändern? Er war bisher mega erfolgreich. Was passiert? Es beginnt eine Spirale. Der Trainer möchte eine veränderte Spielweise des Stürmers, der hinterfragt warum, versucht die andere Spielweise, und trifft weniger. Die Motivation sinkt, beide sind unzufrieden.
Was wäre richtig gewesen, wenn wir dies auf die Arbeitspraxis übertragen?
Wir haben einen Highperformer, der top Ergebnisse liefert und sehr engagiert ist.
Wir fangen an, ihn durch ständiges Controlling und Prozessvorgaben, in seiner bisherigen Arbeit, ändern zu wollen, mit dem Ziel noch bessere Ergebnisse zu erhalten. Der Mitarbeiter fängt an, sich immer unwohler zu fühlen und die Leistung sinkt.
An Hand der Beispiele wird glaube ich ganz gut erkennbar, dass die richtige Einordnung der Mitarbeiter, sehr wichtig ist, um das richtige Führungsverhalten anzusetzen.
Je höher der Mitarbeiter in seiner Entwicklungsstufe, desto mehr Freiraum, muss er bekommen. Je niedriger der Mitarbeiter ist, desto mehr Führung muss erfolgen.

Ich persönlich, liebe den situativen Führungsstil, weil er unglaublich viel Potential hat und der Einzelne, individuelle, Mitarbeiter damit das Beste erreichen kann.